Der TC Froburg Trimbach in der Nationalliga A

Tennis pur 2018 - Die Begeisterung für Spitzentennis in Trimbach ist gross, die Erwartungen sind realistisch

Bartolome Szklarecki, NLA-Coach von Froburg Trimbach, ist auch Betreiber der clubeigenen Tennisschule. Im Interview verrät er, warum er sich besonders auf die bereits fünfte NLA-Saison in Folge des Trimbachers Dorfclubs freut. Und wieso ihm die Nachwuchsförderung am Herzen liegt.


Bartolome Szklarecki, die fünfte Saison in der Nationalliga A. Stolz?

Ja klar. Das haben wir am Anfang nicht so erwartet.

Sondern?

Unser Ziel war, jedes Jahr besser werden. 2014 sammelten wir erste Erfahrungen. 2015 folgte gleich der überraschende Schweizermeister-Titel. Eigentlich kann man das gar nicht mehr steigern.

Trotzdem haben Sie Ihren Kader kontinuierlich weiterentwickelt.

Ja klar. Wir betreiben in Trimbach eine Tennisschule. Da liegt es auf der Hand, dass wir mit den Junioren arbeiten. Giacomelli, Moser, Borter, Tashi, Keist, Huber – sie alle gingen weite Wege, um dieses Ziel, in der NLA einsatzbereit zu sein, zu erreichen. Dieses Jahr kommt mit Mischa Lanz noch ein weiteres Talent aus der Region dazu. Der Kader hat sich wirklich enorm entwickelt. Aber nur mit den Jungen geht es nicht, das war uns auch von Anfang an klar.

Chiudinelli, Ehrat, Marti – die Schweizer Verstärkungsspieler tragen in diesem Jahr klingende Namen.

Das ist wirklich ein hervorragender Kader. Yann Marti ist nun bereits die vierte Saison mit uns dabei. Sandro Ehrat zum dritten Mal – auch mit ihm verbindet mich einiges. Und Marco Chiudinelli haben wir verpflichtet, weil wir uns absichern wollten. Yann Marti ist leider nicht hundert Prozent fit, das hat uns im letzten Jahr ziemlich durcheinander gebracht. Dieses Jahr sind wir darauf vorbereitet, falls seine Verletzung wieder aufbricht.

Ein Schweizer Davis-Cup-Sieger im Team von Froburg Trimbach – damit haben Sie zu Beginn des NLA-Abenteuers wohl kaum gerechnet, oder?

Nein, damit haben wir nicht gerechnet. Umso schöner, dass es jetzt geklappt hat, mit Marco Chiudinelli. Geografisch passt es übrigens auch: Die Anfahrt von ihm aus dem Baselland über den Hauenstein ist gar nicht allzu weit. Trimbach liegt ziemlich nahe an seinem langjährigen Lebensmittelpunkt.

Was ist die Zielsetzung für die NLA-Saison 2018?

Wir wollen auf jeden Fall den Ligaerhalt. Dann machen wir Schritt für Schritt. Wenn alle fit sind, müsste sicher die Finalrunde ein Thema werden. Aber wir nehmen Spiel für Spiel. Es wird ein harter Fight. Um jeden einzelnen Punkt.

Zwei Heimspiele tragen Sie aus. Gegner sind die beiden Zürcher Clubs Grasshoppers am Samstag, 4. August ab 11 Uhr und Seeblick ZH am Dienstag, 7. August ab 12 Uhr. Wie gross ist der Druck?

Die Heimspiele in Trimbach sind immer etwas Besonderes. Wir können uns Zuhause präsentieren, wollen etwas bieten und gleichzeitig Werbung machen für den Tennis-Sport. Das ist unsere Leidenschaft, dafür arbeiten wir jeden Tag. Besonders freut uns, dass wir auch in diesem Jahr wieder relativ früh die VIP-Tribüne ausverkauft haben – die Gäste werden da jeweils vom bekannten Trimbacher Gourmet-Spezialisten Arno Sgier verwöhnt. Aber auch ein Asia-Stand, ein Grillzelt, eine Club-Bar und ein Pastabuffet stehen für die Zuschauer bereit. Und im Notfall haben wir noch die Halle, wo wir die Spiele problemlos auch bei Regen durchführen können. Ich glaube, wir dürfen behaupten, in den vergangenen Saisons am meisten Zuschauer von allen Clubs bei den Heimspielen gehabt zu haben. Aber da steckt auch immer ein enormer Aufwand dahinter.

Zum Start geht es auswärts nach Solothurn. Kantonsderby. Gegner Schützenmatt. Speziell?

Der Auftakt ist immer speziell. Die Mannschaft präsentiert sich zum ersten Mal in der neuen Saison. Einiges ist neu, einiges hat sich bewährt. Ich glaube, der Druck beim Gegner ist dieses Mal grösser, sie müssen sich Zuhause beweisen. Für uns ist es einfacher, auswärts. Da hast Du nicht noch die ganzen organisatorischen Dinge, die Du ständig beachten und lösen musst. Die Vorschriften von Swisstennis, die Schiedsrichter-Betreuung, und so weiter. Das letzte Aufeinandertreffen im August 2017 war ja Abstiegskrimi pur. Da machten wir die beiden letzten Plätze untereinander aus, dem Verlierer drohte der Abstieg. Wir gingen als der glücklichere Sieger vom Feld – aber es hätte auch ganz anders heraus kommen können.

Harte Fights, Stress, hoher Puls, Reiserei – die NLA ist eine Belastprobe?

Ganz klar. Die zwei Wochen sind sehr intensiv. Trotzdem ist es wohl für unseren Club die schönste Zeit des Jahres. Tennis pur. Für die Zuschauer genial.