Die 71. Regionale Solothurner Meisterschaften starten

Regionale Tennis Meisterschaften 2018: Verzweigungen bis Basel, ins Berner Oberland und tief in den Aargau

Stefan Glauser, Präsident TC Grenchen, über die Durchführung der 71. Solothurner regionalen Meisterschaften in Grenchen, vom 21. Juni bis 1. Juli 2018.

Stefan Glauser, Tradition verpflichtet. Nervös?

Nein (lacht).

Der TC Grenchen veranstaltet das Turnier während dreier Jahre. Ihr Vorteil?

Ja, da sind wir sicherlich froh. Für Gastgeber und für Teilnehmer ein Gewinn. So lohnt sich der ganze Aufwand überhaupt. Wir steigern uns von Jahr zu Jahr. Und profitieren gleichzeitig von unserer Erfahrung aus früheren Durchführungen bei uns auf der Anlage.

Bereits 2008, 2009, 2014 und 2015 war Grenchen als Organisator auserwählt. Inwiefern profitieren Sie vom Knowhow Ihrer Vorgänger?

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm – so jedenfalls schrieb es das SMASH-Tennismagazin bei den letzten Austragungen (lacht). Dank aller Vorgänger meines Amtes haben wir einen so tollen und intakten Club. Zur Amtszeit meines Vaters gab es noch keinen Computer, zwischen 1975 und 1980 war also viel Hand- und Heimarbeit gefragt – als Kind verfolgte ich das natürlich hautnah. Aber auch mein direkter Vorgänger, Rolf Lüdi, konnte während seinen acht Jahren Amtszeit viel bewegen.

Weshalb entschied sich der TC Grenchen, die Herausforderung erneut anzunehmen?

Wir sind einer der aktivsten Clubs in der Region. Mit 15 Interclubmannschaften und 6 Junioren IC Mannschaften. Wer nichts tut, findet auch keine neuen Clubmitglieder. Auch wir kämpfen mit Mitgliederschwund seit Jahren und wollen alles daransetzen, als attraktiver Club fortzubestehen.

Sie stecken sicher eine Menge Herzblut in die Veranstaltung.

Ganz klar! Wir wollen den Tennissport fördern und allen Tennisspielern die Plattform bieten, sich sportlich zu messen. Natürlich soll dieses Podium auch einer zwischenmenschlichen Beziehung dienen und interessante Begegnungen vertiefen. Um dies zu gewährleisten, investieren wir unzählige Stunden Fronarbeit. Die genauen Zahlen kann ich nicht liefern. Wenn alles klappt, bleiben nach dem Turnier ein paar Franken für die Clubkasse. Aber das ist gar nicht so entscheidend.

Ursprünglich war das Turnier als Kantonale Meisterschaft ausgeschrieben.

Bei den meisten ist dies auch noch so in Erinnerung. Mit ‚Kantonal‘ war klar verankert, dass sich nur Spieler aus dem Kanton Solothurn anmelden durften. Ich denke, wir haben jetzt die bessere Lösung.

Warum der Wandel?

Der Kanton Solothurn liegt im Mittelland und Jura zwischen den Kantonen Bern, Basel-Landschaft, Aargau und Jura und dem Elsass. Es gibt keinen Kanton, der so verzweigt ist wie der Kanton Solothurn. Die Verzweigungen reichen bis Dornach nahe Basel, weit ins Berner Gebiet hinein, gehen östlich bis fast nach Aarau. Unser Ziel muss also sein, diese wunderbare Ausgangslage zu nutzen und die Tennisspieler auch aus diesen Regionen zum Mitmachen zu animieren. Aber natürlich kann sich auch ein Spieler oder eine Spielerin aus Genf, Zürich oder St. Gallen anmelden und teilnehmen.

Wie sieht der Spielplan aus?

Diesen finden Sie am einfachsten auf der Webseite von Swisstennis, Turniernummer 112622.

Wie erfolgt das Anmeldeprozedere?

Über denselben Kanal. Oder unsere Webseite des Clubs, Ausschreibung.

Das Rahmenprogramm rund um die zahlreichen Tennismatches ist auch immer ein heissgehandeltes Stichwort. Ihre persönliche Empfehlung?

Montag bis Freitag wird ab 18 Uhr gespielt, Samstag und Sonntag ab 8 Uhr. Weiter bieten wir zusammen mit unserem Club-Wirt diverse Verpflegung an. Auf unserer Anlage haben alle Teilnehmer und Besucher die Möglichkeit, die Fussball-WM und Internationale Tennismatches auf einer Grossleinwand zu sehen.

Sie selbst waren einst Kantonalmeister bei den Junioren, die beste Klassierung R3. Wie lange sind Sie eigentlich schon Mitglied beim TC Grenchen?

44 Jahre sind es mittlerweile.

Ihr Vorbild auf dem Tennisplatz?

Stanislas Wawrinka.

Zum Jahresende haben Sie den Rücktritt angekündigt. Was ist Ihre persönliche Motivation als Präsident des Clubs, diesen Anlass noch einmal durchzuführen?

Als Junior durfte ich von diesem Club profitieren. Mein Ziel war es immer, auch etwas zurückzugeben. Dies habe ich erreicht und bin stolz, diesen Club leiten zu dürfen. Nicht immer nur scheint die Sonne. Beruflich stehen für mich neue Herausforderungen an. Der Spagat zwischen Arbeit, Vereinsverantwortung und Privatem ist nicht immer einfach. Aus diesem Grund gab ich an der Generalversammlung des TC Grenchen 2018, nach Wiederwahl bekannt, dass ich per 2019 als Präsident abtrete. Natürlich informierte ich meine Vorstandskollegen im Vorfeld darüber. Für die Nachfolge sind bereits Kandidaten in Aussicht und somit wird mein Amt einem neuen Präsidenten übergeben. Dieser kann auf einen echt großartigen Vorstand zählen und den Verein weiterführen. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Vorstandsmitgliedern recht herzlich danken.

Was motiviert Sie am meisten?

Meine Vorgänger. Und der Vorstand.

Lohnt es sich heute überhaupt noch, Tennis zu spielen? Sich in einem Verein zu engagieren?
Tennis ist ein bezaubernder Sport. Auch wenn die Technik gut ist, spielt der Kopf immer eine Rolle. Deshalb ist Tennis auf mehreren Ebenen eine spannende Herausforderung.

Wieso sollte man die Regionalen Solothurner Meisterschaften auf keinen Fall verpassen?

Sie meinen als Spieler?

Ja. Oder auch als Zuschauer?

Wegen der besonderen Atmosphäre, keine Frage. Wegen der vielen attraktiven und spannenden Matches. Und natürlich wegen der sportlichen Herausforderung, sich zu messen. Die Regionalen finden einmal im Jahr statt. Das ist doch etwas ganz Besonderes.